Brauereigasthöfe in Pfronten vor 1700

Die alten Pfrontener Gastbetriebe, die wohl schon vor 1500 entstanden sind, waren allesamt auch Fuhrmannswirtschaften. Sie lagen deshalb an der Landstraße, nur die Wirtschaft am Dorfer Weiher nicht. Man muss vermuten, dass die Landstraße aber früher durch Dorf geführt hat.

Es fällt auf, dass es weder in Kappel noch in Steinach vor 1700 Gasthöfe gegeben hat.

 

1   ehem. Gasthof „Rößle“, Weißbach, Kemptener Str. 24

1662 wird dort Hans Höß als Pierbräu bezeichnet.

 

2   Gasthof „Oberer Wirt“, Berg, Kirchsteige 10

Der erste bekannte Brauer und Wirt war Moses Höß aus Weißbach. 1690 wird er als "praxator" (Bierbrauer) in Berg genannt. Als Sohn des Weißbacher Rößlewirts Hans Höß (1), hat er mit dem Brauereihandwerk vermutlich neu begonnen.

 

3   ehem. Gasthof „Engel“, Berg, Kirchsteige 3

Als erster Wirt auf diesem Gasthof ist 1664 ein Simon Scheitler belegt.

 

4   ehem. Gasthof „Goldenes Kreuz“, Ried, Allgäuer Str. 17

Anlässlich der Verleihung eines Wappenbriefes wird 1672 Jeremias Heel als Gastwirt bezeichnet.

 

5   Gasthof „Wirt zu St. Leonhard“, heute „Adler“, Heitlern, Tiroler Str. 7

Schon 1593 hat der Wirt Thomas Mörz in Heitlern das Ortsrecht erworben.

 

6   ehem. Gasthof, (Hausname „Nadesse“), Dorf, Am Weiher 13

Diesen Gasthof besaß 1662 der Wirt und Brauer Andreas Suiter. Bald nach 1784 wurde der Gastbetrieb vom Besitzer aufgegeben. Das Recht zum Brauen gelangte 1803 zum „Sefre“ in Steinach.

Neue Gasthöfe in Pfronten zwischen 1800 und 1900

Zu den alten Brauereigasthöfen kam bis 1800 kein Gastbetrieb dazu, weil damals keine neue Konzession vergeben wurde. Erst mit der Liberalisierung der Konzessionierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden hier weitere Gaststätten.

 

7   „Fischerwirt“ („Engel“), Kappel, Kappeler Straße 62 (derzeit geschlossen)

Erster Wirt auf diesem Anwesen war Johann Stick, genannt 1830. Der Name „Fischerwirt“ geht auf den Pächter Marzel Fischer, genannt 1966, zurück.

 

8   „Post“, Weißbach, Füssener Straße 2 (abgegangen)

Im letzten Drittel des 19. Jahrhundert kam das Anwesen an den Nesselwanger Brauereibesitzer Johann Röck, der hier ein Gasthaus einrichtete.

 

9   „Fischerwirt“, („Bayerischer Hof“), Kreuzegg, Füssener Straße 36

Wie der „Fischerwirt“ in Kappel war der „Fischerwirt“ in Kreuzegg eine Pachtwirtschaft. Der Kreuzegger Wirt Joseph Fischer war wohl ein Bruder des Marzel Fischer in Kappel. Beide kamen in Lehern (Hopferau) zur Welt. Joseph Fischer ehelichte 1912 die Kreuzeggerin Maria Lang.

 

10 „Hössewirt“ („Edelsberg“), Halden , Edelsbergweg 72 (abgegangen)

Der erste Schankwirt auf diesem Anwesen war wohl Adolf Schneider († 1894). Bis etwa 1961 wurde hier auch Bier gebraut.

 

11. Vilstalsäge („Berg und Tal “), Ried, Vilstalstraße 93

Joseph Furtenbach, der Bruder des Erbauers des Sägewerks, starb als „Wirth im Vilstal“ am 7.04.1889.

 

12 „Sefre“, („Löwen“), Steinach, Tiroler Straße 112

1803 hat Magnus Wetzer die Konzession des alten Brauereigasthofes am Dorfer Weiher eingetauscht.

 

13 „Meilar“ („Aggenstein“), Steinach, Tiroler Straße 124

Das Gasthaus hat um 1900 Franz Xaver Babel eröffnet.

 

14 „Sattlerwirt“ („Krone“), Dorf, Tiroler Straße 29

Benedikt Doser, von Beruf ein Sattler, hat bald nach 1800 begonnen, hier Bier auszuschenken.

 

15 „Fallmühle“, Dorf, Achtalstraße 62

1828 wird hier der Schankwirt Nikolaus Reichart erwähnt.