Das Gemeindeachiv Pfronten

Geschichte des Gemeindearchives

Die Archivalien der Gemeinde Pfronten wurden vor dem Bau der Rieder Schule (heute: "Haus des Gastes") vermutlich an drei Stellen untergebracht:
   a) beim jeweiligen Gerichtsschreiber
   b) bei den jeweiligen Ortsführern

   c) im Kirchturm der Pfarrkirche
Nach der Fertigstellung des "Schul- und Gemeindehauses" (Gemeinderechnungen 1816/17) in Ried scheint der größere noch vorhandene Bestand hier gesammelt worden zu sein, ein Teil verblieb aber offenbar in den sogenannten Ortsladen.

 

Zum ersten Mal erscheint der Begriff "Archiv" in den Gemeinderechnungen von 1831/32, wo man dazu im "Schulhaus" 165 Ziegelplatten benötigte. Unter "Schulhaus" wird sicherlich das Rieder Schulhaus gemeint sein.

(Spätestens) 1873 war das Archiv dann in der Rieder Schule ("Karzer"), wo laut Gemeinderechnung von 1873 dem Schlossermeister Sebastian Zweng für "ein Schliß und ein Forhang Schloß" u. a. 2 fl 12 kr bezahlt wurden. Dort habe ich die Akten 1948 noch selbst gesehen. Mit dem Bau der Zentralschule 1956 wurden schließlich die Dokumente in einen Kellerraum des neuen Gebäudes verbracht.

 

Um 1910 versuchten der Installateur Liborius Scholz und der Postobersekretär Johann Baptist Doser, die Akten zu ordnen und sie mit Signaturen zu versehen. Beim Umräumen des Archivs, ist diese Ordnung wieder verloren gegangen.

 

Ab 1956 war Berufschulschuldirektor i. R: Ludwig Weidmann Betreuer des Archivs. Er hat viele Urkunden gelesen und maschinengeschriebene Notizen (leider) aufgeklebt.

 

Nach Weidmanns Tod 1972 war Hans Pölcher Betreuer des Archivs.

 

1974/75 begann Fritz Pölcher als ehrenamtlicher Leiter des Gemeindearchivs, die Akten und weiteres Archivmaterial systematisch zu sichten und in Archivkartone zu verteilen. Viele Dokumente hat er auch transkribiert.

 

Seit 1976 betreut nun, Bertold Pölcher, ehrenamtlich das Gemeindearchiv. 1995 hat er begonnen, weiteres Archivmaterial zuzuordnen und zu transkribieren bzw. regestenartige Texte zu erstellen.

  

Die Bündel der ältere Akten (vor ca. 1900) sind nummeriert und befinden sich in Archivkartonen, die Nummern (ohne vorangestellten Großbuchstaben) tragen, z.B. 1-51.  Bei Quellenangaben sollte der Nummer ein A vorangestellt sein, also GA Pfronten

A 005 = Akten, Nummer des Produkts

Jede einzelne Akte, soweit ausgewertet, trägt eine eigene Kennzeichnung, z.B.

"1833WO001". Das bedeutet:

  a) vier Ziffern (Jahr des ersten Dokuments eines Aktenbündels)

  b) eine Buchstabenkombination (entspricht den Nummern der Akten(bündel) in den Kartonen - z.B.: FR = 1)

  c) zwei Ziffern (fortlaufende Nummer in einem Produkt (Akte)

 

Neuere Akten (ab 1945) und Sammelgut befinden sich in Kartonen, die mit einem Großbuchstaben (und Nummer) versehen sind.

 

Bertold Pölcher